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Spielen ist ein Vergnügen. Allerdings kann es unter bestimmten Umständen auch zur Sucht werden und dann das Leben der Betroffenen sehr negativ beeinträchtigen. Darauf macht der Aktionstag Glücksspielsucht aufmerksam, der am 27. September begangen wird und an dem sich die Suchtberatung der Caritas beteiligt.

Rund 300.000 Menschen sind in Deutschland abhängig von Automaten- und Casinospielen, von Sportwetten oder Lotterien; sie können nicht mehr kontrollieren, wann sie spielen möchten, sondern machen immer wieder zwanghaft weiter. Erst dann, wenn sie wirklich kein Geld mehr haben, hören sie notgedrungen auf. Dabei sind nicht nur finanzielle Schwierigkeiten vorprogrammiert; diese Menschen leiden auch unter Verzweiflung und Schuldgefühlen. Oft werden sie kriminell, um sich Geld zu beschaffen, indem sie Freunde und Verwandte nicht nur um Geld bitten, sondern im Umfeld und am Arbeitsplatz Geld entwenden. Dies hat negative Folgen, der Kontakt zur Familie wird gestört, Freundschaft reißen ab, es kommt zu beruflichen Schwierigkeiten bis hin zur Entlassung.

Zu den schon seit Langem bekannten Spielen im Casino oder in der Spielhalle kommen heutzutage auch solche im Internet. Besonders trügerisch sind dabei Sportwetten, denn die Spielerinnen und Spieler fühlen sich oft sicher: Sie haben ja eine Ahnung von Sport, können also einschätzen, wer gewinnt oder verliert. Dies ist ein Trugschluss und letztendlich ist auch eine Sportwette ein Glücksspiel.

„Der Umstand, dass im Internet ohne Bargeld gespielt werden kann, die hohen Gewinnchancen bei Kombinationswetten und die Spannung bei Live-Wetten machen das Online-Spielen zusätzlich extrem riskant“, betont Caritas-Suchtberaterin Isabelle Löer. Denn sie und das ganze Team der Caritas-Beratungsstelle kennen das Problem nur zu genau. „Süchtiges Spielen hat in den letzten Jahren zugenommen“, ergänzt ihre Kollegin Saskia Ackermann. Beide Fachfrauen stehen beim Aktionstag Glücksspielsucht am Mittwoch, 27. September von 10 bis 16 Uhr speziell für Fragen zum krankhaften Spielen zur Verfügung. Unter der Nummer 0175 897 15 90 können sich Betroffene und Angehörige oder andere Bezugspersonen an das Aktionstelefon der Caritas wenden und erreichen eine der beiden Mitarbeiterinnen. Selbstverständlich ist eine anonyme Kontaktaufnahme möglich. Zudem unterliegen alle Beschäftigen der Psychosozialen Beratungsstelle, also der Suchtberatung des Caritasverbandes, der Schweigepflicht.

 

Bild: Caritas-Mitarbeiterin Isabelle Löer, eine der Fachfrauen beim Aktionstelefon Glücksspielsucht
Foto: Pechtold, Caritas MIL

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